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Channel: Kommentare zu: Sozialismus 2.0: Die ultimative Form der Abhängigkeit
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Von: A. Behrens

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Wenn man sich mal das Grundgesetz durchliest, dann fällt auf, dass die Politik Beamten initial Arbeit gegeben haben, also die Kaste der Bürokratie gegründet haben. Ab diesem Zeitpunkt hat die Bürokratie ein Existenzrecht. Die Bürokratie existiert, abgesichert durch das Grundgesetz, völlig unabhängig von der Existenz eines Staates oder der Existenz von Politikern.

Nach meiner Erfahrung mit Bürokratien (habe mal für eine Behörde gearbeitet), wage ich zu behaupten, dass das primäre Organisationsprinzip einer Behörde maximale persönliche Verantwortungslosigkeit ist. Es gibt für jeden Handschlag eine Verwaltungsvorschrift. Diese Vorschrift wird bedingungslos verfolgt. Egal ob sie sinnvoll oder sinnlos ist.

Ich habe für die Behörde eine Software entwickelt, an der für einen Verwaltungsvorgang zweimal eine Adresse erfasst werden musste. Die zweite Adresse hätte man auch per Copy&Paste übernehmen können. Oder nur einmal eintippen und auf die erste Adresse verweisen. Oder aber eine zentrale Adressdatei (Kundendatei) aufbauen, auf die immer verwiesen wird. Wurde aber nicht gemacht. Der Grund war, dass es dieser Software initial eine Verwaltungsvorschrift zugrunde lag, welche zwei Formulare vorsah und auf jedes dieser Formulare musste die Adresse des Bürgers stehen. Und von dieser Vorschrift wurde nicht abgewichen. Es gab der zuständigen Beamtin nicht mal in den Sinn Zeit zu sparen. Mein Vorschlag wurde als so absurd abgetan, dass selbst eine Reaktion (abgesehen von einer Beschwerde wegen unsinniger Vorschläge) nicht mehr nötig schien.

In Behörden gibt es Leute, die Verwaltungsvorschriften schreiben. Und es gibt Vorschriften, wie Vorschriften geschrieben werden. Und es gibt auch Vorschriften, wie Beamte sein sollen, die Vorschriften für Vorschriften erstellen…

Geld und Zeit sind für Beamte nicht existierende Größen. Und wenn es Probleme gibt, wird einfach eine weitere Behörde gegründet, die dann Amtshilfe von existierenden Behörden bekommt (wie erstellt man korrekte Vorschriften und wie wird der Sachvorgang aktuell in anderen Behörden abgewickelt).

Daraus folgt: 1. Eine Behörde kann ausschließlich wachsen. 2. Bei neuen Problemen werden die alten Lösungen benutzt, aber mit mehr Personal. 3. Ein Behördenteam darf eine bestimmte Größe nicht überschreiten. Ab Größe x muss ein neue Abteilung gegründet werden, die eines Vorstehers (neudeutsch: Teamleiter) bedarf. 4. Ab x Vorstehern braucht es einen Übervorsteher, ab y Übervorstehern einen Überübervorsteher …

Ohne Behörden würden wir die Existenz von Frau Merkel nicht wahrnehmen. Wir wüssten nichts über sie, sie könnte keine Reden halten, keine Reisen tun, keine Gelder verschenken. Angelika Merkel (und mit ihr alle anderen Politiker) sind abhängig von Behörden und somit in aller erster Linie Behörden verpflichtet.

Nach meinem Geschichtsverständnis des dritten Reiches gab es niemals einen Beamten der zum Beispiel Juden zur Vergasung geschickt hat. Es gab lediglich Beamte die Züge organisiert haben, es gab Beamte die haben Entlausungsanlagen geplant, es gab welche die haben Gas bestellt, es gab welche die haben Registrierkassen für Juden geführt, …

Das Böse unserer Zeit liegt nicht darin das, wie im Fernseher, ein Überbösewicht existiert, sondern das niemand etwas böses tut, jeder einen harmlosen Job macht und die Summe aller Einzelhandlungen zu entsetzlichem Grauen führen. Leute wie Alice Schwarzer, Adolf Hitler oder Osama bin Laden sind nur Identifikationsfiguren, aber keine Bösewichter. Es ist das System selbst. Und dieses System nenne ich Staat.

Der Grund dafür das ein Staat böse werden kann, liegt für mich darin, dass es kein Korrektiv gibt. Medien können es in der westlichen Welt nicht sein, denn Medien arbeiten im Staatsauftrag mit Staatsgeldern. Konzerne (die Wirtschaft) können es nicht sein, denn auch die arbeiten mit Staatsgeldern im Staatsauftrag. Und der kleine Mann auf der Straße kann es nicht sein, denn der wird mit staatlicher beauftragter, physischer Gewalt gezwungen Steuern zu zahlen.

Ohne Behörden hören Politiker auf zu existieren (wer sollte die Wahlen organisieren, Staatsgelder an Parteien umleiten und Politiker mit tatsächlicher Macht = Gewalt ausstatten). Der Staat ist daher für mich das Netzwerk von abhängigen Behörden. Und mein Staat sind die Behörden, die ich mit meinem Geld finanziere.

Fatal: Ausgehend von der letzten Putin-Rede (er spricht unter anderem darüber, dass die ISIS von durch Amerikaner nach dem Irak-Krieg entlassenen Beamten mit militärischer Ausbildung gebildet wurde), muss ich als Gedanken akzeptieren, dass es auch keine Lösungsmöglichkeit mehr gibt. In Deutschland leben rund die Hälfte aller Menschen von Staatsgeldern. Würde man in Deutschland/Westeuropa einen schlanken Staat einführen wollen, würden Millionen von Menschen arbeitslos werden und Westeuropa ins Chaos stürzen. Gemäß Ayn Rand muss man solange warten, bis die Behörden von selbst aufgeben und erklären, dass sie die gesellschaftlichen Probleme nicht mehr lösen können.


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